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TierarztMagazin

02 | 2016

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Rat & Hilfe

der Magen übersäuert leichter, wenn zu wenig getrunken

wird. Ein Fakt übrigens, der sich dadurch äußert, dass un-

ser Hunde auf nüchternen Magen gerne Gras fressen.

Die Ursachen für das schlechte Trinkverhalten können

sehr vielfältig sein. Vor allem bei Katzen kann durchaus

Stress eine Rolle spielen. Besonders in Bezug auf den

Standort ihrer Katzentoilette reagieren die Miezen manch-

mal empfindlich. Wenn sie sich hier nicht wohl fühlen,

dann vermeiden sie es auch diese zu benutzen. Und wer

wenig trinkt, der muss das stille Örtchen auch seltener auf-

suchen. Bei Hunden wiederum kann die Zeit zwischen den

Gassi-Runden ebenfalls eine Ursache sein. Ist diese zu lang,

so kann es schon sein, dass das Tier deshalb weniger trinkt.

Das gilt vor allem für Rüden, die ohnehin immer

noch ein wenig Resturin in der Blase haben.

Manchmal gibt es aber auch den banalen Grund, dass

das Leitungswasser einfach nicht mundet oder das Tier

schlichtweg trinkfaul ist. Testen kann man ersteres indem

man den Tieren stilles Mineralwasser zur Verfügung stellt.

Trinken sie dieses besser, so ist die Ursache gefunden und

kann behoben werden. Übrigens besagen Studien aus den

USA, dass die meisten Hunde am liebsten aus der Toilette

trinken. Wer jetzt denkt es liegt am „Aroma“, der liegt

vollkommen daneben. Zurückzuführen ist dies vielmehr

auf die niedrige Temperatur des Wassers im Lokus.

Das zeigt, dass manchmal auch Kleinig-

keiten das Trinkverhalten der Tiere

beeinflussen kann.

Es gilt einfach ein wenig zu testen

und zu beobachten. Manche

mögen frisches, andere lieber

abgestandenes Wasser. Manche

saufen lieber draußen aus dem

Teich, andere mögen Plastiknäp-

fe ganz und garnicht und bevor-

zugen Keramik. Wer trotzdem noch

keine Lösung für seinen Vierbeiner

gefunden hat, der kann auch kleine Tricks anwenden, um

den Wasserkonsum seines Tieres zu erhöhen. Dabei wer-

den einfach kleine Geschmacksverstärker mit in das Wasser

gemischt. Hier hat jedes Tier vermutlich seine eigenen

Vorlieben. Tierhalter berichten von verschiedenen Teesorten

über Sahne, Thunfischsaft, Leberwurst, Pansenmehl oder

naturtrüben Apfelsaft. Wer in diese Trickkiste greift muss

jedoch dafür sorgen, dass er das Wasser täglich wechselt. Da-

mit der Halter nicht jeden Tag eine neue Dose Thunfisch auf

machen muss, kann er den Saft auch mit Wasser mischen,

in Eiswürfelbehälter füllen und einfrieren. So kann er kleine

Portionen einfach täglich auftauen und in das Wasser geben.

Wer Trockenfutter füttert, der kann dieses außer-

dem einweichen (mind. 10 Minuten) und erhöht

damit die Feuchtigkeitsaufnahme.

Nassfutter hat an sich schon 80% Wassergehalt, während

dies bei Trockenfutter gerade mal 8 –10% sind. So erhöht

man die Wasseraufnahme schon mit der Fütterung um ein

Vielfaches.

Insgesamt sollte man die Wasseraufnahme also gut be-

obachten und eventuell ein paar Sachen ausprobieren falls

das Tier tatsächlich sehr wenig trinkt. In diesem Zusam-

menhang sei aber ebenfalls gesagt, dass der Halter seinen

Vierbeiner auch dann durchchecken lassen sollte, wenn er

auffällig viel trinkt. Ein übermäßiger Wasserkonsum kann

genauso auf ein Problem wie etwa Diabetes hinweisen.   

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