TierarztMagazin
03 | 2016
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Rat & Hilfe
Wer Knochen füttert hat beispielsweise ein erhöhtes Risiko
für Verstopfungen. Die Mineralstoffe im Knochen werden
im Darm zu steinharten Brocken, die der Hund nicht
selbständig ausscheiden kann (Knochenkot).
Ebenso die Fütterung von Trockenfutter in Kombina-
tion mit einem schlechten Trinkverhalten des Tieres kann
dazu führen, dass der Stuhl hart wird. Vor allem Katzen
neigen häufig dazu zu wenig zu trinken. Bei ihnen kommt
hinzu, dass sie durch das tägliche Putzen sehr viele Haare
schlucken, die eine Verstopfung ebenfalls begünstigen.
Deshalb ist die tägliche Fellpflege durch den Menschen
wichtig, um Verstopfungen vorzubeugen. Das gilt für
Katzen allgemein aber insbesondere auch für langhaarige
Hunde. In Sachen Futter sollte außerdem darauf geachtet
werden, dass dies ballaststoffreich ist. Hier empfehlen Ex-
perten Futter mit 10% Rohfasergehalt. Ballaststoffe sorgen
nämlich für einen geregelten Stuhlgang, indem sie den
Wassergehalt im Darm erhöhen. Tieren, die zu Verstopfung
neigen, kann es auch helfen Kleie, Flohsamen oder Leinsa-
men mit ins Futter zu mischen.
Hat das Tier bereits Probleme mit einer Verstop-
fung, so kann der Tierarzt entsprechende Abführmit-
tel verabreichen oder Klistiere einführen, die den Kot
aufweichen. Flüssigkeitsinfusionen helfen zusätzlich.
Oftmals kann er schon mit einfachen Mitteln die Ver-
stopfung lösen und sofern nötig oder gewünscht der
Ursache auf den Grund
gehen.
Neben der Ernährung gibt es nämlich zahlreiche weitere
Möglichkeiten wo eine Verstopfung herrührt.
Verschluckte Fremdkörper, Medikamente, Tumore oder
Prostatavergrößerung, Stoffwechselerkrankungen, Muske-
lerkrankungen oder Schmerzen im Bereich des Enddarms
oder After können genauso Ursache sein wie psychologi-
sche Faktoren.
Eine Verstopfung kann nämlich auch daher rühren, dass
der Analbeutel entzündet ist und das Tier beim pressen
schmerzen hat. Auch eine andere Katzenstreu und die
Weigerung die Katzentoiletten zu benutzen können dazu
führen, dass das Tier versucht einzuhalten und die Verstop-
fung so in Gang gesetzt wird. Später hat sich der Kot im
Darm so verdickt, dass der Vierbeiner Probleme hat diesen
wieder alleine los zu werden.
Was können Besitzer vorbeugend
noch tun?
Neben der richtigen Ernährung sollten Besitzer dafür sor-
gen, dass das Tier immer ausreichend frisches Wasser zur
Verfügung hat. Außerdem sollte das Gewicht beobachtet
werden. Bei übergewichtigen Tieren kann eine Gewichts-
reduktion helfen sie insgesamt wieder mobiler zu machen,
um damit auch die Darmmotorik in Schwung zu brin-
gen.Auf die Gabe von Knochen sollte nach Möglichkeit
verzichtet werden.
Langhaarige Tiere sollten außerdem täglich gebürstet
werden, um das Schlucken von Haaren einzuschränken.
Die Katzentoilette sollte stets sauber gehalten werden.
Sehr wichtig ist außerdem regelmäßige und aus-
reichende Bewegung.
Es empfiehlt sich ca. 30 bis 60 Minuten nach der Mahlzeit
spazieren zu gehen oder eine Spieleinheit vorzunehmen.
Hat das Tier dennoch regelmäßig Probleme, so sollte ein
Tierarzt eine genauere Diagnostik vornehmen und
der Ursache auf den Grund gehen. Auch bei akuten,
starken Verstopfungen sollte unbedingt ein Tierarzt
zu Hilfe gezogen werden.
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