TierarztMagazin
03 | 2016
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Rat & Hilfe
H
– Was ist das?
Atemtherapie für Hunde
Die Atemtherapie ist ein Teilbereich der Phy-
siotherapie, die älteren oder erkrankten Tieren
mit langen Ruhephasen dabei helfen soll tief zu
atmen. Dies ist deshalb wichtig, weil Tiere, die
nicht sehr mobil sind, oftmals nur flach und lang-
sam atmen wie es für Ruhephasen normal ist.
unde hingegen, die sich zwischendurch auspowern
weiten ihre Lungen und atmen zeitweise richtig tief
durch. Dabei werden auch tiefere Regionen der Lunge
angesprochen und durchlüftet. Passiert dies nicht, so kann
es dazu kommen, dass sich hier Bakterien ansammeln, die
zu einer Entzündung und Schleimbildung führen.
Auch bei Tieren, die ohnehin Probleme mit der Atmung
oder Atemwegserkrankung haben, kann die Atemtherapie
deshalb helfen in der Lunge angesammeltes Sekret abzu-
husten, die Atmung und den Sauerstofftransport wieder zu
erleichtern und damit insgesamt für ein besseres Wohlbe-
finden der Tiere zu sorgen.
Bei der Atmung des Hundes wird nämlich sauer-
stoffreiche Luft durch die oberen Atemwege über die
Luftröhre in die Lungen geleitet.
Hier findet der Gasaustausch statt. Die roten Blutkörper-
chen geben CO2 ab und nehmen O2 auf. Bei Ausatmen
wird das CO2 an die Umgebung abgegeben und neues
O2 aufgenommen. Wird weniger O2 eingeatmet bzw.
aufgenommen, weil die Lungen geschädigt sind, so wirkt
sich dies auf das Allgemeinbefinden des Hundes und seine
Belastbarkeit aus.
Bei der Atemtherapie setzt der Therapeut beim Hund Reize
zur Richtungsatmung, Bauch- und Brustkorbatmung und
entspannt die umliegende Muskulatur und das Gewebe.
Dabei kann er zum Beispiel zur Reizung und Deh-
nung der Zwischenrippenmuskulatur Ausstreichun-
gen der Rippenzwischenräume vornehmen.
Der Hund bekommt dadurch ein stärkeres Gefühl für
seinen Brustkorb und die erkrankte Region. Mittels ver-
schiedener Hauthebegriffe kann er außerdem Verklebun-
gen lösen, wodurch das Tier automatisch tiefer atmet. Die
Therapie kann mittels Vibration, Rotlicht, Inhalation oder
Körnerkissen unterstützt werden.
Die Atemtherapie führt zur Atemvertiefung, sie
verbessert die Mobilität des Brustkorbes, das Atmen
fällt dadurch leichter, in der Lunge angesammeltes
Sekret und der Schleim können so leichter gelöst
werden.
Die Atemtherapie wirkt aber auch schmerzlindernd und
sehr entspannend. Therapeuten setzten diese Technik des-
halb auch gerne bei nervösen und ängstlichen Tieren ein.
Natürlich ist die Atemtherapie keine Alternative zu einer
medizinischen Behandlung. Sie kann diese jedoch unter-
stützen und älteren Tieren helfen das Allgemeinbefinden zu
verbessern. Immer mehr Tierärzte arbeiten deshalb intensiv
mit Physiotherapeuten zusammen oder bieten diese The-
rapie bereits in den eigenen Räumen an. Ihr Tierarzt berät
Sie hier sicher gerne!
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