TierarztMagazin
03 | 2016
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Im Blickpunkt
Reise zu einem der Hundefleischhändler an. In dieser Zeit
bekommen sie weder Futter noch Wasser und Krankheiten
verbreiten sich rasch – darunter Staupe, Parvovirose und
fast unausweichlich: Tollwut.
Wo kommen sie hin?
Hundeschlachthäuser sind schmutzig, sie unterliegen kei-
ner Kontrolle, sie sind grausam. Eine Quarantäne für die
Hunde gibt es weder bei der Schlachtung noch während
des Transports. Diese Schlachthäuser liegen im Allgemei-
nen weit weg von den Stadtzentren und Gemeinden. Wo
allerdings das Essen von Hunde- und Katzenfleisch weiter
verbreitet ist, werden Tiere auch auf offener Straße getötet.
Wie sterben sie?
Diese Frage ist schwer zu beantworten, denn es gibt keine
Regelungen für die Hundeschlachtung. Meist erleiden die
Hunde einen Tod, der mit Effizienz nichts zu tun hat. Sie
werden mit Metallhaken am Hals gepackt und aus den
Käfigen gezogen. Dann werden sie entweder mit Knüppeln
totgeschlagen oder in Hals oder Leisten gestochen, damit
sie „ausbluten“. Andere Methoden wie Aufhängen oder
Tötung durch Stromschlag kommen vor. Dabei kommt ein
Hund nach dem anderen an die Reihe, sodass die anderen
vor ihrem eigenen Tod wahrscheinlich den Tod vieler ande-
rer mitbekommen. So breitet sich Panik aus.
Ist es wahr, dass Hunde “lebendig gekocht”
werden?
Wir halten das nicht für Absicht und Routine, aber ineffizi-
ente Schlachtmethoden und schon die große Zahl der
Tötungen führen mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu, dass
Hunde vor ihrem Tod in das kochende Wasser geraten.
Stimmt es, dass Hunde geschlagen werden,
um den Geschmack des Fleisches zu
verbessern?
Dieser Vorwurf ist oft zu hören. Tatsächlich gab es vor
vielen Jahren entsprechende Hinweise, aber Belege, dass
das immer noch passiert, fehlen. Unsere Nachforschungen
legen nahe, dass ein langsamer Tod eher durch ineffiziente
Schlachtung zustande kommt als aufgrund des absichtli-
chen Versuchs, Schmerz zuzufügen.
Stimmt es, dass die Folterung von Hunden
Teil des Festivals ist?
Ohne Übertreibung lässt sich sagen, dass das, was die Hun-
de erleiden, tatsächlich „Folter“ ist. Allerdings glauben wir,
dass diese Folter eher durch die grausamen Fangmethoden,
den Transport und die Schlachtung zustande kommt, nicht
durch die Absicht, die Schmerzen des Hundes zu verlän-
gern, sei es aus Gründen des Lustgewinns, der Unterhal-
tung oder der Verbesserung des Geschmacks.
Essen die Leute Hunde und Katzen, weil sie
kein Geld und keine anderen Nahrungs-
mittel haben?
Nein, obgleich viele der Tiere gestohlen werden, ist das
Fleisch dennoch nicht billig. Es wird aus Aberglauben oder
als Stärkungsmittel gegessen, möglicherweise auch aus Tra-
dition, aber darüber lässt sich streiten. Wenn es morgen für
illegal erklärt würde, müsste niemand verhungern.
n
Animals Asia
wurde 1998 gegründet. Die Organisation hat über
500 Bären gerettet und kümmert sich um sie in den preisgekrönten
Rettungszentren in China und Vietnam. Animals Asia arbeitet auch
daran, dem Handel von Hunden und Katzen für den menschlichen
Verzehr in China und Vietnam ein Ende zu bereiten. Gleichzeitig
bewerben sie die Verbesserung des Wohlbefindens von Haustieren.
Animal Asia finanziert sich über Spenden. Dabei können neben
Geldspenden auch Patenschaften für Bären übernommen werden
oder Spielzeug für die Ausrüstung von Bärengehegen geschenkt wer-
den. Weitere Informationen finden Sie unter
www.animalasia.org