TierarztMagazin
03 | 2016
11
Gesundheit
Verdauungsstörungen, Futterwechsel, bakterielle oder
Virusinfektionen, Parasiten oder sonstige Erkrankungen
und Allergien können zu Durchfall führen. Auch auf die
Gabe von Medikamenten können Hunde mit Durchfall
reagieren. Dies sollte umgehend mit dem behandelnden
Arzt abgesprochen und auf ein alternatives Präparat um-
gestiegen werden.
Hat ein Tier Durchfall, so ist dies prinzipiell nichts
gänzlich ungewöhnliches so lange das Tier nicht gleich-
zeitig starkes Fieber hat, stark erbricht oder der Kot blutig
ist. In letzteren Fällen sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht
werden. Ebenso wenn der Durchfall länger als 24 Stunden
andauert, da dann eine Austrocknung droht. Ein länger an-
dauernder Durchfall kann außerdem ein Hinweis auf eine
ernsthafte Erkrankung sein. Mit einem Welpen sollte man
ebenfalls etwas schneller zum Arzt gehen, da diese schneller
austrocknen als erwachsene Tiere.
Haarausfall & kahle Stellen
Zweimal im Jahr wird der Haarausfall bei unseren Vierbeiner
etwas stärker als normal, nämlich dann wenn sie ihr Sommer-
bzw. Winterkleid wechseln. Dass unsere Hunde aber auch
sonst das ein oder andere Haar verlieren ist das ganze Jahr
über normal. Solange dies nicht übermäßig viel ist, nicht zu
kahlen Stellen führt, das Fell trotzdem noch glänzend ist und
die Haut nicht gerötet oder schuppig gibt es keinen Grund
zur Beunruhigung. Trifft eines der genannten Merkmale
jedoch zu, so kann der verstärkte, eventuell auch büschelweise
auftretende Haarausfall gesundheitliche Ursachen haben.
Hormonelle Probleme zum Beispiel durch einen
Tumor können genauso Ursache sein wie Nieren-
probleme, Pilzbefall oder Parasiten.
Demodexmilben lösen beispielsweise keinen Juckreiz aus,
sorgen aber nach einiger Zeit dafür, dass das Tier nahezu
nackt ist. Hunde mit ungewöhnlichem, verstärktem Haar-
ausfall sollten deshalb einem Tierarzt vorgestellt werden,
der der Ursache auf den Grund geht.
Kratzen/Jucken/Lecken
Kratzt oder leckt sich ein Hund auffällig oft, so liegt nicht selten
ein Flohbefall vor. Dabei ist es oftmals der Flohspeichel, der eine
allergische Reaktion hervorruft. Durch diese entsteht oftmals
ein so starker Juckreiz, dass der Hund sich sogar wund kratzt.
Ein Flohbefall sollte also als erstes ausgeschlossen werden. Dabei
untersucht man Haut und Fell des Tieres genau.
Schwarze Hinterlassenschaften auf der Haut beispiels-
weise lassen einen Flohbefall erkennen. Auch ein Floh-
kamm kann hier Hilfe leisten, der den Kot aus dem Fell zu
Tage befördert. Hat das Tier Flöhe so gibt es beim Tierarzt
und in der Apotheke entsprechende Bekämpfungsmittel.
Es sollte allerdings nicht nur der Hund behandelt werden
sondern auch seine Umgebung wie Körbchen, Decken
etc, da sich die Parasiten gerne auch hier aufhalten. Liegt
kein Flohbefall vor, so gibt es allerdings zahlreiche andere
Gründe für einen Juckreiz wie andere Parasiten (Milben,
Zecken etc.), Futtermittelunverträglichkeiten, Kontaktal-
lergien (z.B. Pestizide im Garten oder auf Feldern) und
vieles mehr. Hier kann der Tierarzt weiter helfen, der auch
entsprechende Mittel parat hat, die den unangenehmen
Juckreiz lindern.
Kratzt sich das Tier sehr häufig an der Backe oder
den Ohren, so kann auch eine schmerzhafte Ohr-
entzündung dahinter stecken, die in professionelle
Behandlung gehört.
Ansonsten kann es im Laufe eines Hundelebens
schonmal zu Durchfall kommen. Meist geht dieser
mit lauten Magen-Darm-Geräuschen und Blähun-
gen einher und ist auch bald wieder verschwunden.
Bei Durchfall ist es immer wichtig, dass das Tier weiterhin
Wasser aufnimmt, denn durch den Durchfall verlieren die
Hunde mehr Flüssigkeit als normal. Die Nahrungsaufnahme
sollte ansonsten zunächst eingestellt werden, um dem Magen-
Darm-Trakt Gelegenheit zur Erholung zu geben. Nach 24
Stunden kann über ein paar Tage mit einer Schonkost (siehe
auch unter Erbrechen) angefangen werden. Sollte der Durch-
fall mit der Fütterung des normalen Futters wieder beginnen,
so liegt vermutlich eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vor.
Mit einer Ausschlussdiät kann herausgefunden werden was
das Tier nicht verträgt, damit dieser Zusatz künftig umgan-
gen werden kann. Der Tierarzt berät auch hier gerne!