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03 | 2016
TierarztMagazin
Gesundheit
Hier entwickeln sie sich zu Herzwürmern, die sich nun
bevorzugt im Herz und der Lungenarterie ansiedeln und
diese schädigen. Ausgewachsene Herzwürmer können bis
zu 30 cm lang werden.
Das Tier ist deshalb nicht mehr leistungsfähig,
fängt an zu husten, bekommt Atemnot, verliert an
Gewicht oder hat Wasser in den Beinen.
Ein Nachweis der Dirofilariose kann frühestens sechs
Monate nach Übertragung erfolgen. Bis zum Ausbruch der
Krankheit kann viel Zeit vergehen. Um die Dirofilariose
zu bekämpfen kann in einigen Fällen sogar eine Operation
notwendig sein. In den meisten Fällen reichen jedoch eini-
ge Injektionen aus. Unbehandelt führt diese Erkrankung in
jedem Fall zum Tod.
Schutz
Gänzlich ausschließen lässt sich eine Übertragung in einem
Risikogebiet wohl nie. Trotzdem kann man einiges tun.
Absolutes Muss sind entsprechende Schutzhalsbänder
oder Spot on Präparate, die gezielt auch gegen die Sand-
mücke wirken, z.B. das Scalibor Halsband (beim Tierarzt
erhältlich). Bei Tieren, die empfindlich sind kann man das
Halsband zum Beispiel ein paar Tage „lüften“ bevor man
es anlegt. Bei vielen hilft dies bereits, um ungewünschten
Reaktionen vorzubeugen.
Die Tiere sollten nachts außerdem nicht draußen
schlafen, da die Mücke in dieser Zeit besonders aktiv ist.
Bei Spaziergängen sollte man seinen Hund zudem nicht
unbedingt im Gebüsch und hohem Gras
stöbern lassen, da hier vermutlich be-
sonders viele Zecken sitzen. Nach
einem Spaziergang sollte das Tier
außerdem nach Zecken abgesucht
und gebürstet werden.
Für den Fall, dass sich eine Zecke
doch einmal festgebissen hat, sollte
diese umgehend mit einer Zeckenzange
entfernt werden.
Zum Teil gibt es auch bereits Möglichkeiten zu
impfen, wie seit einigen Jahren gegen die Borreliose
oder auch die Leishmaniose. Allerdings ist dies
sehr umstritten. Hier wird eine Beratung beim
Tierarzt sehr sinnvoll sein. Diese sollte aller-
dings frühzeitig stattfinden, da eine Grun-
dimmunisierung über mehrere Wochen
erfolgen muss.
Ein Tier aus dem Ausland adoptieren
Die meisten Organisationen lassen ihre Tiere auf die
typischen Mittelmeerkrankheiten testen. Allerdings ist dies
kein hundert prozentiger Schutz, da die Inkubationszeit
teilweise sehr lang ist. Es macht also Sinn das Tier ein hal-
bes Jahr nach seiner Ankunft noch einmal testen zu lassen.
Trotzdem sollte man keine Angst haben ein Tier aus
dem Ausland zu sich zu nehmen.
Auch hierzulande hat beispielsweise die Borreliose bereits
Einzug gehalten. Trotzdem ist nur ein kleiner Bruchteil
unserer Hunde von dieser Krankheit ernsthaft betroffen.
Zu Guterletzt
Wer mit seinem Hund in den Sommerurlaub fährt, der
sollte bedenken, dass Hunde auf Hitze sehr empfindlich
reagieren. Dass er unter keinen Umständen im Auto
zurück bleiben sollte, versteht sich von selber. Bereits ab
20 Grad Außentemperatur wird dies für das Tier innerhalb
von Minuten lebensgefährlich. Leider verenden jedes Jahr
zahlreiche Hunde auf diese qualvolle Art und Weise.
Besitzer sollten den Temperaturhaushalt ihrer Tiere aber
auch in anderer Hinsicht bedenken. Heißer Asphalt kann
zu Verbrennungen an den Pfoten führen und zu pralle
Sonne zu einem Hitzekollaps. Verlegen Sie die Spazier-
gänge in die entsprechend kühleren Stunden des Tages
und bieten dem Tier Möglichkeiten zur Abkühlung, z.B.
durch nasse Handtücher oder kleine
Planschbecken.
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