Previous Page  8 / 36 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 8 / 36 Next Page
Page Background

6  

03 | 2016

TierarztMagazin

Gesundheit

Hier entwickeln sie sich zu Herzwürmern, die sich nun

bevorzugt im Herz und der Lungenarterie ansiedeln und

diese schädigen. Ausgewachsene Herzwürmer können bis

zu 30 cm lang werden.

Das Tier ist deshalb nicht mehr leistungsfähig,

fängt an zu husten, bekommt Atemnot, verliert an

Gewicht oder hat Wasser in den Beinen.

Ein Nachweis der Dirofilariose kann frühestens sechs

Monate nach Übertragung erfolgen. Bis zum Ausbruch der

Krankheit kann viel Zeit vergehen. Um die Dirofilariose

zu bekämpfen kann in einigen Fällen sogar eine Operation

notwendig sein. In den meisten Fällen reichen jedoch eini-

ge Injektionen aus. Unbehandelt führt diese Erkrankung in

jedem Fall zum Tod.

Schutz

Gänzlich ausschließen lässt sich eine Übertragung in einem

Risikogebiet wohl nie. Trotzdem kann man einiges tun.

Absolutes Muss sind entsprechende Schutzhalsbänder

oder Spot on Präparate, die gezielt auch gegen die Sand-

mücke wirken, z.B. das Scalibor Halsband (beim Tierarzt

erhältlich). Bei Tieren, die empfindlich sind kann man das

Halsband zum Beispiel ein paar Tage „lüften“ bevor man

es anlegt. Bei vielen hilft dies bereits, um ungewünschten

Reaktionen vorzubeugen.

Die Tiere sollten nachts außerdem nicht draußen

schlafen, da die Mücke in dieser Zeit besonders aktiv ist.

Bei Spaziergängen sollte man seinen Hund zudem nicht

unbedingt im Gebüsch und hohem Gras

stöbern lassen, da hier vermutlich be-

sonders viele Zecken sitzen. Nach

einem Spaziergang sollte das Tier

außerdem nach Zecken abgesucht

und gebürstet werden.

Für den Fall, dass sich eine Zecke

doch einmal festgebissen hat, sollte

diese umgehend mit einer Zeckenzange

entfernt werden.

Zum Teil gibt es auch bereits Möglichkeiten zu

impfen, wie seit einigen Jahren gegen die Borreliose

oder auch die Leishmaniose. Allerdings ist dies

sehr umstritten. Hier wird eine Beratung beim

Tierarzt sehr sinnvoll sein. Diese sollte aller-

dings frühzeitig stattfinden, da eine Grun-

dimmunisierung über mehrere Wochen

erfolgen muss.

Ein Tier aus dem Ausland adoptieren

Die meisten Organisationen lassen ihre Tiere auf die

typischen Mittelmeerkrankheiten testen. Allerdings ist dies

kein hundert prozentiger Schutz, da die Inkubationszeit

teilweise sehr lang ist. Es macht also Sinn das Tier ein hal-

bes Jahr nach seiner Ankunft noch einmal testen zu lassen.

Trotzdem sollte man keine Angst haben ein Tier aus

dem Ausland zu sich zu nehmen.

Auch hierzulande hat beispielsweise die Borreliose bereits

Einzug gehalten. Trotzdem ist nur ein kleiner Bruchteil

unserer Hunde von dieser Krankheit ernsthaft betroffen.

Zu Guterletzt

Wer mit seinem Hund in den Sommerurlaub fährt, der

sollte bedenken, dass Hunde auf Hitze sehr empfindlich

reagieren. Dass er unter keinen Umständen im Auto

zurück bleiben sollte, versteht sich von selber. Bereits ab

20 Grad Außentemperatur wird dies für das Tier innerhalb

von Minuten lebensgefährlich. Leider verenden jedes Jahr

zahlreiche Hunde auf diese qualvolle Art und Weise.

Besitzer sollten den Temperaturhaushalt ihrer Tiere aber

auch in anderer Hinsicht bedenken. Heißer Asphalt kann

zu Verbrennungen an den Pfoten führen und zu pralle

Sonne zu einem Hitzekollaps. Verlegen Sie die Spazier-

gänge in die entsprechend kühleren Stunden des Tages

und bieten dem Tier Möglichkeiten zur Abkühlung, z.B.

durch nasse Handtücher oder kleine

Planschbecken.   

n