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TierarztMagazin

02 | 2016

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Gesundheit

Mit einer Blutuntersuchung beim Senioren-Check werden

Organschwächen frühzeitig erkannt.

Bei der Reinigung der Katzentoilette achtet man stets

auf die abgesetzten Ausscheidungen. Wird der Harn nur

tröpfchenweise abgesetzt und hat rote Beimengungen,

dann müssen Sie ihren Tierarzt aufsuchen. Blasenentzün-

dungen und Harnsteinbildung kommen bei Katzen sehr

häufig vor.

Ältere Katzen leiden öfter an Darmträgheit und

Verstopfungen.

Mit medizinischen Futterzusätzen oder speziellen Fütte-

rungsempfehlungen kann ihr Tierarzt ihrer Katze schnell

und unkompliziert helfen.

Nimmt ihr Tier ab oder ist es eher zu dick?

Nicht

immer stecken Würmer hinter der Gewichtsabnahme, auch

entzündliche Erkrankungen oder hormonelle Dysfunk-

tionen können hinter einer Gewichtsreduktion stecken.

Ein Bluttest bringt Gewissheit. Alte Katzen haben einen

anderen Energie-bzw. Eiweißbedarf als junge Katzen, dies

gilt es bei der Fütterung zu bedenken. Gewöhnen Sie ihre

Katze bei einer Futterumstellung langsam an das neue

Futter indem Sie die neue Futtersorte mehrere Tage mit der

alten Futtersorte mischen.

Übergewicht bei Katzen gilt es zu vermeiden, denn

überflüssige Pfunde sind bei ihnen nur schwer wieder

loszuwerden; reine Wohnungskatzen sollten täglich zum

Spielen aufgefordert werden.

Ist ihre Katze noch so reinlich wie früher?

Manche

Katzen machen auf sich aufmerksam indem sie unsauber

werden. Besprechen Sie das Problem mit ihrem Tierarzt.

Er oder Sie wird ihr Tier untersuchen um gesundheitliche

Schäden ausschließen zu können, die zu diesem „Fehlver-

halten“ geführt haben.

Springt ihre Katze noch auf ihre Lieblingsplätze

oder

vermeidet sie erhöhte Plätze? Kann sie sich noch putzen

oder hat sie Schwierigkeiten die Hinterpartie zu errei-

chen? Mit zunehmendem Alter kommt es zu einem Abbau

der Muskulatur. Die Tiere werden steif, sie verlieren die

Fähigkeit zu rennen, springen und zu klettern. Ermuntern

Sie ihr Tier zum Spielen. Ein Teil des Futters kann auch in

Futterbällen versteckt werden.

Auslauf im Garten, auf einer Terrasse oder einem

geschützten Balkon fördern den Bewegungsdrang

einer Katze.

Findet sich ihre Katze in vertrauter Umgebung zurecht?

Lautes Miauen, geringe Stresstoleranz, Aggressivität oder

Orientierungslosigkeit sind Zeichen einer Altersdemenz bei

Katzen. In diesem Alter gewöhnt sich ihre Katze schwer an

Veränderungen in ihrer Umgebung. Geben Sie ihrer alten

Katze Rückzugsmöglichkeiten und schenken sie ihr besonders

viel Aufmerksamkeit. Sollten Sie einen Urlaub planen, über-

legen Sie ob ihre Katze nicht in ihrer gewohnten Umgebung

gepflegt werden kann. Ortswechsel, zum Beispiel ein Aufent-

halt in einer Katzenpension, stellen für eine alte Katze eine

besondere Stresssituation dar.

Vorbeugen ist besser als heilen.

Mit zunehmendem

Alter lassen auch die Abwehrkräfte einer Katze nach. Die

Katzen sind anfälliger für Infektionskrankheiten. Gera-

de jetzt sind regelmäßige Impfungen wichtig, um ihre

Katze zu schützen. Auch Katzen, die ausschließlich im

Haus gehalten werden, sollten gegen Katzenschnupfen

und Katzenseuche geimpft werden. Die Erreger können

von Ihnen an Händen und Kleidung mit eingeschleppt

werden.

Beim regelmäßigen Senior-Check ihrer Katze wird eine

gründliche Allgemeinuntersuchung durchgeführt. Der

Impfpass wird kontrolliert und die letzten Entwurmungen

besprochen. Blut- und Harnuntersuchungen geben Hin-

weise auf nachlassende Organleistungen. Eine Ernährungs-

beratung hilft Ihnen das optimale Futter für ihre alte Katze

auszusuchen.   

n

Unser„Praxiskater“

ist inzwischen 12 Jahre alt und auch wir

hoffen noch auf einige schöne gemeinsame Jahre. Die Familie, unsere

Mitarbeiterinnen und auch unsere Kunden haben Freude an seinen

Eigenarten und lieben unseren„Bulli“.

Und so trifft auch auf uns und unsere Katze die folgende Erkenntnis

zu: Ein Hund hat ein„Herrchen“, eine Katze hat Bedienstete.

Dr. Heidrun Pante ist seit 26 Jahren

gemeinsam mit ihrem Mann in

einer eigenen Kleintierpraxis

tätig. Sie ist Mitglied der Arbeits-

gemeinschaft für Amphibien und

Reptilienerkrankungen der DGHT

(Deutsche Gesellschaft für Herpeto-

logie und Terrarienkunde).

www.tierarztpraxis-pante-melle.de

Dr. Heidrun Pante