TierarztMagazin
03 | 2016
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Gesundheit
Verlauf wiederum kann zu immer wieder auftretendem
Fieber und Konditionsverlust führen.
Nachgewiesen wird die Babesiose über eine Blutun-
tersuchung. Mit einer entsprechenden rechtzeitigen
Behandlung sind die Heilungschancen sehr gut.
Ehrlichiose
Der Übertragungsweg ist der gleiche wie bei der Babesiose,
auch die Inkubationszeit ist ähnlich. Nicht selten treten
diese beiden Erkrankungen deshalb sogar gemeinsam auf.
Die so genannten Ehrlichien setzen sich in den weißen
Blutzellen fest und wandern in die Leber, die Milz und in
die Lymphknoten, um sich dort zu vermehren.
Der Krankheitsverlauf kann dabei in unterschiedli-
che Phasen eingeteilt werden.
Die erste Phase, etwa zwei bis drei Wochen nach der
Infektion, kann sogar unbemerkt verlaufen. In schwereren
Fällen zeigen sich Fressunlust, Müdigkeit, Nasenbluten
oder ungewöhnlich gepunktete Schleimhäute bis hin zu
Krampfanfällen oder Lähmungserscheinungen. Häufig ist
nach dieser ersten akuten Phase erst einmal Ruhe, dieser
ruhende Zustand ist die zweite Phase. Die dritte Phase
beginnt Monate, manchmal sogar erst Jahre später, wenn
sich der Körper nicht sogar soweit selbst erholt hat, dass
die Infektion geheilt ist. Ist dies nicht der Fall, so zeigt
sich die dritte Phase durch Abmagerung, Blutungsneigung
mit Nasenbluten und punktförmige Blutungen auf den
Schleimhäuten.
In schweren Fällen kann es zu blutigem Kot und
Ödeme an den Gliedmaßen führen.
Wie bei jeder Erkrankung ist die Prognose natürlich am
besten je früher die Erkrankung erkannt wird. Auch hier
kann man die Infektion mittels einer Blutuntersuchung
feststellen. Allerdings muss das Tier bereits 20 Tage infiziert
sein bevor die Erreger festgestellt werden können. Wichtig
ist es auch zu testen, ob die Erkrankung in Kombinati-
on mit einer anderen auftritt (z.B. Borreliose, Babesiose,
Leishmaniose). Diese müssen dann mit behandelt werden.
Ist das Knochenmark noch nicht betroffen, so gilt die Pro-
gnose allgemein als recht gut.
Leishmaniose
Die Leishmaniose ist vermutlich die bekannteste und
gefürchtetste Mittelmeererkrankung unserer Haustiere. Sie
wird vornehmlich durch die Sand- oder Schmetterlingsmü-
cke übertragen. Aufgrund ihres Namens denken viele, dass
sie hauptsächlich in Strandnähe zu finden ist. Dies ist aber
nicht der Fall. Im Gegenteil, denn noch wohler fühlt sich
die Mücke an Orten, die leicht windgeschützt sind. Ihren
Namen hat sie vielmehr wegen ihre Farbe erhalten. Beson-
ders aktiv ist die Mücke in den Abend- und Nachtstunden.
Dies ist auch der Grund, warum Ihr Hund auf keinen Fall
draußen schlafen sollte.
Leishmaniosegefahr besteht im gesamten Mittel-
meerraum, Frankreich, Süddeutschland, Schweiz,
Osteuropa und eventuell Österreich.
Die Erreger, die durch die Mücke übertragen werden
nennen sich Leishmanien. Dies sind Einzeller, die sich in
den weißen Blutkörperchen einnisten und das Immunsys-
tem schädigen. Bis zum Ausbruch der Krankheit kann es
Wochen, Monate und sogar Jahre dauern. Oftmals kommt
man deshalb erst spät auf die Krankheit, weil eine Reise
beispielsweise schon sehr lange her ist.
Schwierig wird dies vor allem auch dadurch, dass es
keine Symptome gibt, die eindeutig auf eine Leishmaniose
hindeuten. Nachgewiesen wird die Erkrankung letztlich
durch einen Blut- bzw. Antikörpertest in einem spezialisier-
ten Labor.
Symptome, die im Rahmen einer Leishmanioseer-
krankung auftreten können sind:
Hautrötungen, eitrige Geschwüre, Nasenbluten, unstillba-
rer Durchfall, Trägheit, übermäßiges Krallenwachstum und
schuppige, haarlose Stellen. Wesentlich ausschlaggebender
sind jedoch die Organschäden in Leber, Milz, Darm oder
Niere. Hier ist das Tier meist von Fieber, Apathie und
starkem Durchfall betroffen. Unbehandelt führt die Leish-
maniose nachdem sie ausgebrochen ist auf kurz oder lang
in den Tod.
Wird sie jedoch rechtzeitig erkannt, so kann sie oft
erfolgreich behandelt werden. Dauer und Intensität der
Behandlung ist dabei abgängig vom Schweregrade der
Erkrankung.
Dirofilariose
Die Dirofilariose, auch Herzwurmerkrankung genannt
bezeichnet wird, wird ebenfalls über verschiedene Stech-
mückenarten übertragen, manchmal auch durch Zecken
oder sogar Flöhe. Erreicht der Parasit über die Mücke
seinen Wirt, so entwickeln sie sich dort zum Larvenstadi-
um und wandern über die Muskulatur in die Blutgefäße.