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TierarztMagazin

03 | 2016

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Rat & Hilfe

können. Denn nicht nur durch das Splittern gab es schon

schwere gesundheitliche Probleme, sondern auch dadurch,

dass die Tiere den ganzen Knochen vor lauter Gier ver-

schluckt haben. Dieser hängt nun irgendwo im Tier fest

und muss nicht selten operativ entfernt werden.

Ganz schnell führt ein solches Knochenstück zu

einem Darmverschluss. Die Magensäure nämlich ist

nicht fähig einen ganzen Knochen zu zersetzen.

Magen-Darm Probleme können aber nicht nur durch das

Verschlucken von Knochen- oder Knochenteilen entstehen

sondern auch schlichtweg durch ein Zuviel an Knochen.

Der daraus entstehende so genannte „Knochenkot“ ist

hart und weiß. Dieser kann nicht nur zu schmerzhaften

Verstopfungen führen sondern auch zu Verletzungen des

Darms bis hin zum Darmdurchbruch. Zuviel Knorpel hin-

gegen kann Durchfall verursachen. Insgesamt gibt es auch

Hunde, die Knochen garnicht vertragen.

Verletzungen können durch Knochen aber nicht nur die

inneren Organe betreffen sondern auch den Kiefer und die

Mundhöhle. Knochen haben sich hier schon übel verkantet

und konnten nur unter Narkose entfernt werden. Mark-

knochen können sich als Ring sogar über den Unterkiefer

stülpen und hinter den Zähnen verkannten.

Fazit

Insgesamt gesehen ist das Füttern von Knochen also

immer eine riskante Geschichte. Es kann, muss

aber nicht unbedingt etwas passieren. Besitzer

von Patienten sind trotzdem regelmäßig über-

rascht, wenn es nach Jahren der Knochenfütte-

rung dann doch zu einem Unfall kommt.

Wer auf die Gabe von Knochen dennoch nicht

verzichten möchte, der sollte auf rohe, weichere

Knochen junger Tiere wie etwa Lammrippchen

zurückgreifen.

Wichtig ist auch nicht den reinen Knochen zu füttern

sondern darauf zu achten, dass dieser auch noch einen

Fleischanteil enthält, da dieser die Produktion von Ma-

gensäften anregt. Wer Markknochen füttern möchte, sollte

sich diese vom Metzer schon spalten lassen.

Das Knochenstück sollte möglichst immer so groß sein,

dass das Tier es nicht komplett runterschluckt. Es macht

außerdem Sinn, dass der Hund nicht alleine ist, wenn er

seinen Knochen verspeist, so kann schnell reagiert werden

wenn es doch einmal Probleme gibt.   

n

Last but not least:

Sollte das Tier nach dem Knochenverzehr in irgendeiner Form auffäl-

lig reagieren oder scheint verstopft zu sein, dann sollte umgehend

ein Tierarzt aufgesucht werden.