TierarztMagazin
02 | 2016
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Gesundheit
hat er einen Würgereiz und versucht sich zu erbrechen.
Da der Magenausgang verschlossen ist funktioniert dies
natürlich nicht.
Möglicherweise wird die Atmung schwerer und der
Hund wird mit zunehmender Zeit teilnahmsloser bis
hin zu einem kompletten Schockzustand.
Auch wenn der Besitzer unsicher ist, ob es eventuell eine
Magendrehung sein könnte, muss unbedingt sofort ein
Tierarzt aufgesucht werden. Und zwar zu jeder Tages- und
Nachtzeit. Wer bis zum nächsten Morgen wartet setzt sein
Tier nicht nur unglaublichen Schmerzen aus sondern auch
dem Risiko zu versterben. Am nächsten Morgen kann es
nämlich schon zu spät sein. Eine Magendrehung bedeutet
immer einen Notfall und einen Wettlauf gegen die Zeit!
Behandlung
Das einzige was der Besitzer für sein Tier tun kann ist so
schnell wie möglich zum Tierarzt zu fahren. Dieser wird so-
fort den Kreislauf des Hundes mittels Infusion stabilisieren
und den aufgeblähten Bauch mit einer Spritze durch die
Bauchdecke entgasen. Dies nimmt zunächst den größten
Druck raus. Im Anschluss wird fast immer eine Operation
notwendig werden. Dabei bringt der Tierarzt den Magen
wieder in die richtige Position, spült und säubert diesen
und näht ihn eventuell an der Bauchdecke fest. Durch
letzteres soll ein erneutes Verdrehen des Magens verhindert
werden. Ist die Operation überstanden gilt es die nächsten
Tage abzuwarten ob der Körper des Hundes schon zu sehr
geschädigt wurden und zum Beispiel Giftstoffe durch die
Magenwand in den Blutkreislauf gelangt sind oder andere
Organe geschädigt wurden. Auch hier ist die Prognose
meist besser je früher das Tier behandelt wurde.
Magendrehung vorbeugen
Natürlich kann man einige vorbeugende Maßnahmen er-
greifen. Da man jedoch nicht hundert prozentig sicher ist
was der genaue Auslöser der Magendrehung ist, kann
man das Risiko jedoch nicht ganz ausschalten.
Zu vermuten ist, dass hier das Zusam-
menwirken verschiedener Faktoren
ursächlich ist.
Vor allem das Thema Fütterung nimmt dabei einen wich-
tigen Part ein. Schließlich dehnt sich der Magen mit dem
Futter (und auch mit viel Wasser), wird schwerer und gerät
eventuell schneller ins Wanken. Vor allem dann, wenn die
Bänder um den Magen mit zunehmendem Alter des Tieres
schon etwas Straffheit verloren haben. Wichtig ist deshalb:
Verteilen Sie die Ration immer auf mindestens zwei oder
mehr Futterportionen am Tag und lassen das Tier nach
dem Fressen zunächst ruhen.
Schnelle abrupte Bewegungen wie beim Spielen
oder Toben können das Pendeln des Magens ver-
stärken und zum Umschlagen führen.
Vor allem auch bei der Fütterung von Trockenfutter sollte
in Punkto Menge aufgepasst werden, da das Futter im Ma-
gen aufquellt und an Volumen zunimmt. Vermutet wird
sogar, dass eine erhöhte Futterschüssel die Magendrehung
begünstigst, da hier mehr Luft mitgeschluckt wird.
Auf diese Hinweise achten sollten besonders Besitzer
großer Hunde oder solche mit großem, tiefem Brustkorb.
Rassen, wie Dogge oder Schäferhund, sind auffallend häu-
fig betroffen, da der Magen mehr Platz hat sich um seine
Achse zu drehen.
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