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TierarztMagazin

02 | 2016

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Rat & Hilfe

das Tier zuviel ab, sollte man sich eben doch Sorgen ma-

chen. Übrigens: Bei Krankheiten baut der Körper wert-

volle Reserven an Eiweiß ab und zehrt nur wenig von den

Fettreserven. Man sollte sich also von Übergewicht nicht

täuschen lassen.

Für eine verringerte Nahrungsaufnahme gibt es die

unterschiedlichsten Gründe:

Es gibt Hunde, die mögen ihre übliches Futter auf einmal

einfach nicht mehr und solche die neues Futter erst einmal

ablehnen. Manche fressen neues Futter mit Genuss. Der

Appetit schwindet nach ein paar Tagen aber wieder, sobald

sie sich daran gewöhnt haben. Welpen, die Zahnen, fressen

ebenfalls schlechter genauso wie ein Rüde, der in der

Nachbarschaft eine läufige Hündin wittert. Die Möglich-

keiten sind sehr vielfältig.

Hat ein Tier sehr plötzlich aufgehört zu fressen, so sollte

man sich außerdem fragen ob es irgendwelche besonderen

Situationen im zeitlichen Zusammenhang gab. Schließlich

kann auch der seelische Faktor in Punkto Fressverhalten

eine Rolle spielen. Stress zum Beispiel durch einen Umzug,

eine Rauferei unter Artgenossen oder auch der Verlust eines

Kumpels können Auslöser für eine Verhaltensänderung sein.

Es gibt auch Situationen, in denen das gewohnte Futter

abgelehnt wird, wenn dieses zum Beispiel in einer speziellen

Situation wie während einer Erkrankung gegeben wurde. Es

schmeckt dann einfach nicht mehr, weil damit die Erinne-

rung an eine schlechte Situation verbunden wird.

Hier hilft nur testen ob es mit einem anderen Futter

besser wird oder man es mit kleinen Tricks wieder

schmackhaft machen kann.

Eine weitere Ursache könnte aber auch einfach eine

schlechte Angewohnheit sein, die ihm der Mensch

beigebracht hat. Denn Fressen hat durchaus auch

eine soziale Komponente. Manche Hunde haben

gelernt, dass sie durch die Futterverweigerung

ganz besondere Aufmerksamkeit erfahren,

eventuell aus der Hand gefüttert werden.

Einige schlaue Exemplare haben auch herausgefunden, dass

sie viel leckere menschliche Nahrung bekommen, wenn sie

ihr eigenes Menü stehen lassen. Es ist auch schon vorge-

kommen, dass die Tiere ihr Futter stehen haben lassen, weil

sie vom Nachbarn oder einem anderen Familienmitglied

mit Leckereien verwöhnt werden und die Tiere auf die

Weise bereits eine Mahlzeit erhalten. Es gilt also ebenfalls

nachzuforschen, ob einer dieser Aspekte auf das Tier zu-

trifft. Ist das der Fall, so sollte das Fütterungsverhalten mit

der entsprechenden Person abgesprochen werden und die

Streicheleinheiten beim Füttern eingestellt werden. Dafür

kann das Hundefutter mit einem der nachfolgenden Tipps

wieder schmackhafter gemacht werden.   

n

Literatur und Internet geben die verschiedensten Tipps und

Tricks her, um den Appetit der Vierbeiner wieder anzure-

gen. Da jeder Hund bekanntermaßen ein Individuum ist

und anders reagiert, gilt es hier wohl„auszuprobieren“

und herauszufinden was bei dem eigenen Mäkelhannes am

besten funktioniert:

• Leicht angewärmtes Futter (nicht mehr als Körpertemperatur).

Manche Hunde mögen es nicht nur lieber wenn das Futter leicht

angewärmt ist, dabei werden auch ganz neue Aromen freige-

setzt, die den Appetit anregen können

• Hochkalorisches Ergänzungsfutter mit Vitaminen, Mineralstoffen

etc, zB. Calo Pet Paste

• Rinderfettpulver/Rindertalg unters Futter mischen

• Flohmen mit ins Futter geben

• Teufelskralle, ist eigentlich gut für die Gelenke, regt aber offen-

sichtlich auch den Appetit an

• Es kann helfen den Hund getrennt von anderen vierbeinigen

Mitbewohnern zu füttern

• Leberwurst oder Thunfischbrühe über das Futter geben (die Nase

frisst schließlich mit)

• Trocken-Vollnahrung für aktive Hunde enthält die gleiche

Menge Kalorien und Nährstoffe bei

geringerer Menge