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02 | 2016
TierarztMagazin
Rat & Hilfe
Mein Hund frisst nicht mehr!
Bei unseren Hunden gibt es in Sachen Futter
wohl drei große Gruppen:
Die „Normalos“
mit gesundem Appetit, die auch mal
betteln, je nach Hunger auch mal was liegen lassen aber
im Großen und Ganzen gute Futterverwerter sind. Diese
Hunde richten ihren Futterbedarf oftmals an ihrem Ener-
gieverbrauch. Mit entsprechender Bewegung haben diese
Hunde meist eine recht ansehnliche Figur.
Dann gibt es noch
die „Allesfresser“
. Vor ihnen ist
nichts sicher, je nach Erziehungsstand auch nicht die
Pizza, die mal kurz auf dem Küchentisch geparkt wird,
wenn man im Flur ans Telefon geht. Diese Hunde
futtern wirklich alles, was ihnen vor die Nase kommt.
Leider oft auch Dinge, die sie eben nicht haben sollten.
Problematisch ist dies vor allem beim Spazieren gehen,
denn gerade diese Tiere sind natürlich anfällig dafür
Fremdkörper aufzunehmen, die sie irgendwo finden.
Das können ganz ungewollt irgendwelche Plastikab-
fälle genauso sein wie von Hundehassern ausgelegte
Giftköder. Der Halter dieser Tiere muss also besonders
aufpassen! Außerdem neigen diese Tiere natürlich eher
zu Gewichtsproblemen als andere.
Zur dritten Gruppe gehört
der „Futterverweigerer“
.
Auch er kommt garnicht so selten vor. Dabei muss
dieses Futterverhalten nicht unbedingt angeboren sein
sondern kann sich auch ganz plötzlich entwickeln.
Das kann letztlich viele verschiedene Ursachen ha-
ben. Besonders wichtig ist es abzuklären, ob eine rein
körperliche Ursache gegeben ist. Bauchschmerzen,
Zahnschmerzen und viele andere Erkrankungen kön-
nen dafür sorgen, dass der Hund entweder schlicht-
weg keinen Appetit hat oder beim Fressen Schmerzen
bekommt und es deshalb lieber lässt.
Hört das Tier also
über einen oder mehrere Tage auf zu fressen, so sollte
dies unbedingt vom Tierarzt abgeklärt werden
.
Hat
der Halter den Verdacht, dass der Hund einen Fremd-
körper oder Gift zu sich genommen hat oder erbricht er
gleichzeitig oder bekommt Durchfall, dann sollte um-
gehend ein Arzt aufgesucht werden.
Kann dieser eine
Erkrankung oder organische Ursachen ausschließen,
so kann sich der Halter nicht nur auf die Suche nach
der Ursache machen, sondern muss sich dauerhaft
auch Strategien überlegen, wie er seinem Tier trotz-
dem noch die benötigten Nährstoffe zuführen kann.
Dabei sei vorweg gesagt, dass es einem gesunden Hund
nicht schadet, wenn er ein oder zwei Tage in Futterstreik
geht. Prinzipiell sollte das jedoch nicht zum Dauerthema
werden. Der Satz „er wird vor einem vollen Napf nicht
verhungern“ ist heute wohl leicht überholt, denn nimmt
Was tun?